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Es gibt keine zwei Geschlechter

11. Jan 2010 13:35 ~ comments(0)


Sabine Hark im Interview mit Anja Kühne

Die Leichtathletin Caster Semenya wird in ihrem Frausein angezweifelt. Dabei gibt es nicht nur zwei Geschlechter, sagt Sabine Hark Frage: Frau Hark, in Kürze fällt die Entscheidung darüber, ob die intersexuelle südafrikanische Sportlerin Caster Semenya ihr Gold über 800 Meter von der Leichtathletik- WM in Berlin behalten darf. Womit rechnen Sie? Sabine Hark: Ob sie ihre Medaille nun behalten darf oder nicht: Leider war es Semenya nicht vergönnt, ihren Triumph zu genießen. Es gab kaum Applaus im Stadion, die Medien diskutierten über ihr "ausgeprägtes Kinn", ihre "tiefe Stimme" und die "stark ausgeprägten Muskeln". Seitdem mutmaßt der internationale Leichtathletikverband IAAF darüber, "ob diese Lady eine Frau ist". Dabei hat das IOC schon im Jahr 2000 diese Art von Geschlechts-Tüv bei Sportereignissen abgeschafft. Frage: Warum? Im Leistungssport geht es doch um harte Arbeit und viel Geld. Muss da am Start nicht Waffengleichheit herrschen? H ark: Die damaligen Tests etwa bei den Olympischen Spielen hatten vor allem zur Folge, dass die betroffenen Athletinnen öffentlich beschämt wurden. Zweifelsfreiheit in Sachen Geschlecht wurde aber nicht hergestellt. So war bei den Olympischen Spielen von 1992 und 1996 der sogenannte SRY-Test für alle Teilnehmerinnen obligatorisch. Das SRY- Gen ist das Gen auf dem Y-Chromosom, das für die "männliche" Geschlechtsentwicklung verantwortlich ist Nach mehr als 6000 Tests wurden bei einigen Frauen sexuelle WISSEN 2 Entwicklungsstörungen nachgewiesen, die davon vorher gar nichts gewusst hatten. Die intersexuellen Frauen waren weder in ihrer Erscheinung noch in ihrer Leistung von anderen XX-Athletinnen zu unterscheiden und wurden zu Unrecht vom Wettbewerb ausgeschlossen. Frage: Das Publikum sehnt sich nach dem begnadeten Körper. Der Schwimmer Michael Phelps profitiert von seinen riesigen Füßen, der Läufer Usain Bolt kann dank seines Wuchses eine besonders effektive Hebelwirkung erzielen. Muss es aus Ihrer Sicht also genauso als biologischer Glücksfall bewertet werden, wenn Semenya wie gemutmaßt wurde mit nach innen gestülpten Hoden geboren worden sein sollte, die sie mit Testosteron unterstützen? Hark: Wenn es so wäre, hätte Semenya dann tatsächlich genauso Glück wie Michael Phelps oder Usain Bolt. Allerdings muss ein erhöhter Testosteronspiegel nicht immer leistungsfördernd wirken. Es ist also überhaupt nicht gesagt, dass Semenya schnell ist, weil sie intersexuell ist. So schnell ist sie übrigens auch gar nicht. Vom Weltrekord der Frauen, der seit 1983 steht und von Jarmila Kratochvílová in München gelaufen wurde, ist Semenya weit entfernt. Auch den Rekord der deutschen Frauen, den Sigrun Wodars 1987 in Rom aufstellte, konnte Semenya nicht brechen. Es stehen ihr also offenbar keine ganz besonderen Mittel zur Verfügung. Vielleicht sollte man überhaupt darüber nachdenken, ob eine Regelung wie im Golfsport, in dem die Vergleichbarkeit der Spieler und Spielerinnen über ein Handicap reguliert wird, nicht eine gerechtere Weise ist, gleiche Startchancen herzustellen. Frage: Nach Semenyas Siegeslauf in Berlin erklärte ein Sportfunktionär, es werde Wochen dauern, bis man über ihr Geschlecht Klarheit habe. Diese Aussage dürfte viele Zuschauer erstaunt haben. Hark: Kein Wunder. Anders als früher von der Medizin behauptet, gibt es eben nicht nur zwei mögliche Körper, sondern ein Kontinuum. Dazu gehören verschiedene Chromosomensätze neben XX und XY sowie allerlei Variationen: Chromosomales, genitales, hormonales und gonadales Geschlecht können in ganz unterschiedlicher Weise zusammenfallen. Der Sport hat das schon anerkannt. So heißt es in den Regelungen des internationalen Leichtathletikverbandes IAAF zur Geschlechtsfrage, der "Policy on Gender Verification", dass eine Entscheidung über die Athleten nur von Fall zu Fall, basierend auf individueller Einschätzung, getroffen werde könne. Frage: Die Übergänge zwischen Mann und Frau sind fließend? Hark: Genau, und das nicht nur bei als intersexuell klassifizierten Menschen. Diese Ansicht der kritischen feministischen Forschung ist seit einiger Zeit im Mainstream der Biologie und Medizin angekommen. Geschlecht ist eine kulturelle Kategorie. Wie schon WISSEN 3 Simone de Beauvoir gesagt hat: Wir werden nicht als Frauen geboren, sondern zu Frauen gemacht. Frage: Immerhin können Frauen Kinder zur Welt bringen, Männer nicht. Hark: Frauen sind nur einen sehr geringen Teil ihres Lebens gebärfähig, Man könnte also auch darüber nachdenken, dass Frauen beispielsweise nach der Menopause in eine andere Klasse – die der Männer – wechseln. Es gibt Kulturen, in denen das der Fall ist. Und es gibt genug Frauen und Männer, die keine Kinder bekommen können oder wollen. Keins der Körpermerkmale, die bei der biologischen Geschlechtsbestimmung in Betracht gezogen wird – die Chromosomen, der Hormonspiegel, die inneren und äußeren Geschlechtsorgane – taugt dazu, jeden Menschen ein ganzes Leben lang auf ein bestimmtes Geschlecht festzulegen. Die Unterschiede zwischen allen Männern sind größer als die zwischen Mann und Frau. Das übersehen wir nur, weil das Raster der Zweigeschlechtlichkeit gesellschaftlich genutzt wird, um uns den Unterschied zwischen den Geschlechtern immer wieder ins Gedächtnis zu rufen. Frage: Die meisten Menschen gehen aber davon aus, dass sich das biologische Geschlecht durchaus in typischem Verhalten enthüllt: Mädchen greifen zur Puppe, Jungen zum Auto. Neulich erklärte etwa eine Intersexuelle im Rückblick auf ihre Kindheit, sie sei schon als Mädchen auf Bäume geklettert und habe in der Klasse den Ton angegeben – ein Hinweis auf ihr damals noch unbekannten männlichen körperlichen Anteile. Hark: Dass Intersexuelle auf dieses Erzählmuster zurückgreifen ist nachvollziehbar, da wir in einer Gesellschaft leben, die uns immer wieder versichert, dass Mädchen lieber mit Puppen und Jungs mit Autos spielen. Offenbar gibt es aber viele "ganz normale" Mädchen, die auch gerne auf Bäume klettern. Und Jungen, für die Autos und Fußball auch nicht der Inbegriff ihrer Träume sind. Aber im Ernst: Der Soziologe Erving Goffman spricht hier von Genderismus. Er meint damit, dass das soziale Geschlecht einer Person dadurch bestätigt wird, dass ihre Verhaltensweise als geschlechtsspezifisch klassifiziert werden kann. Das heißt: Jungen und Mädchen – ebenso wie erwachsene Männer und Frauen – bestätigen sich selbst und anderen gegenüber ihr Geschlecht indem sie Verhaltensweisen wählen, die als ihrem Geschlecht angemessen gelten. Frage: Was hat es zu bedeuten, dass sich Semenya nach der Leichtathletik-WM auf dem Cover eines Magazins mit langen Haaren und im Kleid zeigte – da stand doch schon fest, dass sie biologisch keine "richtige" Frau ist, wozu also die Maskerade? Hark: Semenya versteht sich als Frau, also ist sie eine. Insofern ist es falsch von Maskerade zu sprechen. Zudem war der weltweite Zweifel an ihrem Geschlechtsstatus WISSEN 4 letztlich auch ein Zweifel an ihrem Status als Mensch. Sie war also genötigt zu demonstrieren, dass sie sich ihrem Geschlecht "angemessen" verhält. Frage: Die Norm verlangt, dass das biologische Geschlecht mit dem Auftreten als Mann oder als Frau übereinstimmen muss. Warum hängt so viel von der Binarität der Geschlechter ab? Hark: Die Transgender-Aktivistin Kate Bornstein hat einmal gesagt, es gibt zwei Geschlechter, damit das eine Geschlecht das andere beherrschen kann. Das sei der einzige Grund, warum wir nach Geschlecht unterscheiden. Man kann es weniger drastisch auch so sagen: Geschlecht ist ein gesellschaftliches Ordnungssystem das den hierarchisierten, abgestuften Zugang zu Ressourcen der verschiedensten Art regelt. Frage: Sehen Sie Entwicklungen hin zu mehr Gelassenheit mit Menschen, die in diesem Punkt von der Norm abweichen? Hark: Ja und nein. Als notorische Optimistin sehe ich, dass der Aktivismus von Transgender und Intersexuellen in den letzten Jahren hier einiges bewegt hat. Allerdings ist die Gewalt – und das schließt auch chirurgische Eingriffe bei Neugeborenen oder erzwungene Geschlechtsfeststellungstests ein – gegenüber gender-nonkonformen Menschen nach wie vor nicht zu unterschätzen. Sie muss als das angeprangert werden, was sie ist: als menschenrechtswidrig. Die Fragen stellte Anja Kühne. Sabine Hark (47), ist Professorin für Soziologie und leitet seit April das Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (ZIFG) der TU Berlin (Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 19.11.2009) COPYRIGHT ZEIT ONLINE, Tagesspiegel ADRESSE http://www.zeit.de/wissen/2009-11/semenya-intersexualitaet


Hundstage. Krokodilstränen Leben mit dem Klimawandel (luisa francia) Leseprobe

10. Jan 2010 21:10 ~ comments(0)


In all den Jahren der neuen Frauenbewegung haben wir uns immer gefragt: Wie verschwanden die Matriarchate? Möglicherweise hängt das Ende des Mutterrechts mit dem Beginn der Seßhaftigkeit zusammen. Wo Besitz ist, muß eine Grenze gezogen, muß der Besitz geschützt und weitergegeben werden. Wer sich entschlossen hat, etwas für sich, für die eigene Familie zu beanspruchen und andere auszuschließen, muß kämpfen. Wer nicht mehr in Bewegung ist, braucht mehr Wärme, wer nicht zu den Orten wandert, wo es Nahrung gibt, muss Nahrung speichern. Wer nicht mehr die Anregung der vielfältigen Landschaften hat, braucht den Kick. Am gravierendsten ist in einer Lebensform der Seßhaftigkeit das Problem der Energie. In der Bewegung bleibt der Körper warm und lebendig. Doch wenn man an einem Ort bleibt, ist Bewegung eigentlich nicht vorgesehen. Der Körper wird träge, es kostet Überwindung, die für den Organismus notwendige Bewegung auszuführen. Der Bewegungsdrang ist noch da, die Lust am Weiterziehen auch – später. Am Wochenende, im Urlaub... Den Körper durch Bewegung aufwärmen – das wäre das ökologische Konzept für die Zukunft. Anstatt fossile Brennstoffe in die Luft zu jagen, in geschlossenen Räumen zu hocken und mollige Wärme hochzuheizen, könnten wir uns bewegen und würden nicht so frieren... Über Jahrmillionen, wie wir heute wissen, regelten sich Bevölkerungszahl und Ressourcen ganz natürlich. Die Menschen lebten nicht aus spiritueller Exaltiertheit im Einklang mit der Natur, sondern weil sie die Vorgänge in der Natur genau beobachteten, auf die Natur angewiesen waren und nicht nur von ihr lebten, sondern sie auch achteten. Besitz als Status kann kein großes Thema gewesen sein. Wer hätte sich wohl mit etwas belastet, das groß, schwer und kompliziert zu transportieren ist! Vermutlich deshalb sind aus der Urzeit hauptsächlich kleine Dinge überliefert: Amulette, Werkzeuge, Gefäße, was nicht bedeutet, daß es in dieser sehr frühen Zeit keine Kunst, keine Spiritualität, keinen Sinn für Schönheit gegeben hätte. Die Graffiti-KünstlerInnen von heute erinnern uns an die Kunst der nomadischen Menschen: Ich war hier. Ich habe eine Spur hinterlassen und bin weitergezogen. (www.frauensachbuch.de)


was ist das?

9. Jan 2010 17:58 ~ comments(0)



was ist das im unteren bilddrittel?


neues jahr neue skitouren 7-11

9. Jan 2010 17:45 ~ comments(0)





nach einem gemütlichen sylvester in den isarauen bin ich mal wieder mit dem ali ins sellrain aufgebrochen zu den touren auf:

7 votscher windegg 8 karlesspitze

und vom super winterraum im westfahlenhaus aus:

9 längentaler weissenkogel und halber seeblasskogel 10 winnebacher weissenkogel und die halbe 11 die halbe schöntalspitze

der schnee war zwar nicht übermässig viel aber ganz gut und auf der hütte gabs viel spass mit erich und klaus (danke fürs captainsdinner!)


Weihnachten in berlin

29. Dez 2009 13:59 ~ comments(4)






An weihnachten selber war ich mit dem xandi in der spree baden vom saunaschiff aus sind wir ein stückchen unter das eis geschwommen toll

und dann gabs lecker essen bei jana tobi mit jenny und jo und am tag drauf sushi bei puells


wilde kerle

29. Dez 2009 13:43 ~ comments(0)



wir haben weihnachten zu halloween uminterpretiert


COP15 Kopenhagen Klimagipfelproteste

29. Dez 2009 13:34 ~ comments(0)


mit kanal B - Britta Anna und Tilli war ich in Kopenhagen unsere werke unter: Kanal B

Auch wenn der Anlass traurig war und sich die Dänische Polizei echt daneben benommen hat so wars auf dem alternativ Gipfel doch echt toll und wir hatten auch unseren Spass


Was ist das?

6. Dez 2009 00:02 ~ comments(1)




was ist das?

5. Dez 2009 23:35 ~ comments(1)




5. Dez 2009 20:11 ~ comments(0)




monte blanc bei fön von der demo aus

5. Dez 2009 20:05 ~ comments(0)




5. Dez 2009 19:59 ~ comments(1)




WTO kills Farmers

5. Dez 2009 19:50 ~ comments(0)




für eine Woche war ich in der schweiz erst nochmal im jura bei longo mai und bei suzanne und nicole im ökodorf und dann in genf zu den WTO Protesten. und die waren auch dringend nötig - denn da wird malwieder über unsere köpfe hinweg entschieden ohne politik und gegen kleinstbäuerInnen.

eine kurze demo mit viel brennenden autos und kaputen fenstern und nacher viel tränengas und dann 3 tage lang spannende leute treffen und meine filme vorzeigen


skitoueren 4 und 5 in lenzerheide und arosa

5. Dez 2009 19:41 ~ comments(0)


grandios wars nicht aber die skier haben wir auch nicht zerkratzt


Stukturen

9. Nov 2009 01:04 ~ comments(0)












jetzt können die geolginnen unter euch mal raten


wunderbarer indian summer in bayern am zahmen kaiser

9. Nov 2009 00:58 ~ comments(0)





mit achim auf den zahmen kaiser mit höhle und schluchten und nebel


Und was ist das?

9. Nov 2009 00:56 ~ comments(0)




blick nach italien

9. Nov 2009 00:55 ~ comments(0)




guerilla gardening mit hut in münchen

9. Nov 2009 00:47 ~ comments(0)



die frühjahrsblüher wurden vorbereitet


5. Nov 2009 21:30 ~ comments(0)



 


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