So ist das mit der Paddelei. Übrigens, wenn man einmal im Kahn sitzt, dann isses gar nich mehr so schlimm. Mir sind nur immer die Füsse an den Lenkseilen eingeschlafen. So bin ich beim ersten Stopp erstmal ne ganze Weile wie ein Betrunkener an Land herumgetorkelt, weil ich meine Beine nicht mehr bewegen konnte...
Kalt ist es allerdings draussen, also zum Beispiel vor der Schlafstätte. Was mir an diesem Wochenende so schlagartig bewußt geworden ist: In einer guten Woche ist Sommersonnenwende! Das heißt, zur Zeit ist es so lange hell wie ja das ganze Jahr nicht. Und die Sonne steht am höchsten, ist also normalerweise ganz schön stark. So passt das eigentlich ja mit der Kälte überhaupt nich. Soziale Kälte auch auf den Straßen Brandenburgs. Nette Menschen vertreiben sich den Sonntagnachmittag "Naja, 'se wissen schon, da muss ich nich mit meiner Ollen und den Bälgern Kaffee trinken und vielleicht noch spazieren gehn..." mit lustigen Geschindigkeitsmessspielchen auf den abwegigsten Landstraßenabschnitten. Da ich auf meinen Führerschein warten musste, konnte ich mir das mal aus der Nähe anschauen und ich hatte den Eindruck, dass sowas durchaus Spass machen kann. Ich fragte mich dann, ist es die Faszination an dieser beeindruckenden Technik, die mit solcher enormen Präzision und Schnelligkeit den einzelnen Temposünder aus dem Pulk der heranbrausenden Fahrzeuge herausfiltert? ("Ja, hier sind beidseitig 60 km/h, Sie sind aber 83 km/h gefahren." - "Mein Tacho hat doch aber grad mal 80 km/h angezeigt." - "Ok, dann zieh ich halt die Toleranz ab, dann sind es 80 und das ist immer noch 20 km/h zu schnell." - "Häh?") Ist es vielleicht das Gefühl der Macht über andere Menschen? ("Was ist denn das hier für ein Wisch? Ich dachte ich bekomm jetz hier ein richtiges Protokoll?" - "Hörn 'se mal zu. Also wenn 'se nen Führerschein gemacht haben, müssten 'se auch die StVO kennen. Und die sagt..." - Ja ja ist schon gut.) Man sollte sich hier nicht streiten. Das bringt nichts.
Was ich aber lustig fand: ich bin dieses Wochenende zweimal polizeilich kontrolliert worden. Und beide Male hat der Beamte meinen Namen falsch ausgesprochen (ist eigentlich nicht so schwer) - so konnte ich ihn immer erstmal korrigieren....
PS: Ich möchte noch eines ergänzen. Ich hab recht lange überlegt, ob ich den Artikel nicht vielleicht doch "Selbst in Wasser kann man ertrinken" (im -> in ... na? klickerts jetzt?) nennen sollte, was dem ganzen ja eine völlig andere Richtung gegeben hätte. Oda etwa nich?