Im Berliner "Club der polnischen Versager" gibt es vom 27.08.2004 bis 02.09.2004 eine Fotoausstellung von Franziska Bewer zu eben diesem Thema: "Boomtown in der Steppe: Kasachstan baut sich eine Hauptstadt - Astana". Ich denke, das könnte sehr interessant werden.
Eröffnung war am Freitag mit einer dänischen Gibsy-Band. Hhmm. Das ist schon etwas sonderbar... Aber was solls.

www.polnischeversager.de
Torstrasse 66, Berlin Mitte
Geöffnet 19 - 23 Uhr Fr + Sa 19 - 1 Uhr

Waren gestern da, ist ganz nett. Nicht sehr gross - aber ich denke mal, für diesen Rahmen eine schöne Auswahl an Fotos, die einen ersten Einblick in das Thema ermöglichen. Ergänzt durch zwei kleine Fotoalben. Wer mehr Bilder sehen möchte, dem empfehle ich die Webseite des Astana-Projekts der TU Berlin und vielleicht demnächst (wo und wann - mal sehn...) die Aktau - Fotoausstellung.... Sobald etwas feststeht, werde ich hier die Daten veröffentlichen.

Ok. Ich weiß, ich weiß. Kurze Artikel mit sinnentbehrendem Inhalt, nur im Notfall mit einem Foto und ein paar Links (auf alle Fälle, da mir ja selbst nichts einfällt...) - langweilig, einfallslos, poserhaft usw. Ja, ja, ja - Ich bin ja auch dagegen, auch wenn es Leute gibt, die eine derartige Vermüllung des Internets als Blog-Kultur verkaufen. Aber, ich muss jetzt notgedrungen auch einmal sowas machen, da ich ein paar nette Google-Suchanfragen mit verblüffenden Ergebnissen in der travelmate-Statistik gefunden habe....

schlangenlederjacke

parikmacherskaja

Sie sind da! Hab heute die Stange beim DHL Lager abgeholt. Sehr schön. Hat wirklich super geklappt, gestern war das Päckchen da, also 3 Tage hats gedauert....

Zurück in Berlin. Ich bin dann gestern gleich mal zu meinem örtlichen Nelkenzigarettendealer gegangen. Vor dem Urlaub gab es auf einmal in Berlin keine Nelkenzigaretten mehr. Im Zigarettenladen sagte man mir, dass es ein Unwetter (Überschwemmung) in Indonesien gegeben hätte und deshalb zur Zeit nichts lieferbar ist. Ich hatte im Internet recherchiert, aber nichts dergleichen gefunden.
Also hab ich gestern gefragt, ob denn meine Lieblingsmarke "Gudang Garam" wieder lieferbar ist. Der Zigarettendealer meines Vertrauens bot mir diesmal eine andere Version: "Die gibts nicht mehr. Sind in Europa verboten." Tja und zwar liegt das wohl an der Anzahl der Zigaretten in einer Schachtel. Angeblich müssen in einer Schachtel mindestens 19 Zigaretten sein. Und die Gudang Garam werden als 16er und 12er Packs geliefert....
Krass...
Naja. Ich hab heute im Internet nachgeschaut und dann gleichmal in Amerika (denk ich doch...) eine ganze Stange bestellt. Sind trotz hoher Versandkosten immer noch mehr als 1/3 billiger als in Deutschland... Mal sehen obs klappt...

Hier was zu Kretekzigaretten allgemein http://www.indonesianclovecigarettes.com/kretek.htm

... und hier die Shopseite http://www.indonesianclovecigarettes.com/gudanggaram.htm

Noch zwei Stunden, dann geht mein Taxi in Almaty zum Flughafen. Es war eine schoene Reise, hab ne ganze Menge erlebt und gesehen. Aber jetzt reichts und ich freu mich schon wieder zurueck in die grossen Stadt zu kommen, da soll ja auch ein ganz schoenes Wetter sein... und 4 zusaetzlich Olympiakanaele, das ist nicht zu unterschaetzen.

Schon wieder rum die schoene Zeit mit Rot-Nasen-Udo in Aktau, unserem Arbeitsdomizil. Heute gab es nochmals eine Steigerung - unser erster Segeltoern auf dem Kaspischen - wir sagen Me(h)r!

Ganz grosse Aktion. Das Shell-Agip aeh sorry Johns Oeko Camp wird eroeffnet und es sind sogar Deutsche bei der Eroeffnungsveranstaltung dabei! So werden wir mit dem Bus ca 40 km an der Kueste entlang in ein ehemaliges Pionierlager gefahren. Wir haben einen einmaligen Blick auf das ehemalige Atomkraftwerk ("Schneller Brueter") und duerfen die grandiose Eroeffnungsgala mit Kulturprogramm und Rap-Playback-Einlage miterleben. Schoen auch die Ansprache des Shell-Verantwortlichen: "Ich freue mich vorallem ueber eure Caps." Aha. Alle hatten schoene Shell-Caps auf dem Kopf. Und was sagt er noch? Shell ist sehr verantwortlich, was die Umwelt angeht. Es geht "Offshore less than a beerglas of oil" verloren. Aber in welchem Turnus? Jaehrlich? Monatlich? Minuetlich? Naja, wir haben in der Schule gelernt, was so ein Tropfen Oel alles mit dem Grundwasser anrichten kann....

Uebrigens der Typ auf dem einen Bild mit kariertem Hemd und Shorts und Sunglasses and Microphon... this must be John!

Ok. Wir haben es getan. Dieser Bericht folgt etwas spaet, aber: Wir waren in einem Club. Und nicht nur in irgendeinem Club, nein, in "dem" Club hier, dem "Laguna". "Laguna" soll der beste Club hier sein, weil der teuerste (Aussage von "The boyz"). Naja. Als erstes waren Andre und ich viel zu zeitig da. "Laguna" oeffnet um zehn und hat bis fuenfe frueh auf. Wir also rin. Es sieht im "Laguna" aus, wie in einer Fischer bzw. Seemannskneipe. Also dunkles Holz (Holz ist in der Steppe sehr begehrt und gilt deshalb hier als sehr edel) ueberall und die Tische aus so aufgesaegten Faessern und hinter der Bar ein Mast mit stilisierten Segeln und Strickleitern (???). Was noch komisch war, die Haelfte der Tische war reserviert. Also hab ich doch gleichmal gefragt, was denn mit unserer Reservierung sei. Die Dame wurde sichtbar nervoes, aber konnte unseren Namen nicht auf der Liste finden. Wir waren gnaedig und haben uns an die Bar gesetzt und sind beim Blick in die Getraenkekarte fast vom Hocker gefallen... Nachdem nach ner Stunde ausser uns nur vier weitere Leute im "Laguna" waren, sind wir erstmal wieder raus, ein Bier trinken. Ist ja auch billiger.
Nach ca. einer Stunde sind wir wieder rein, denn jetzt wollten wir es wissen. Was geht Freitag abend in Aktau? Und es waren ca. 50 - 70 Leute im "Laguna", also schon ganz gut gefuellt.
Komische Leute. Aufgetakelte Russinnen/Kasachinnen und alte fette amerikanische Oelarbeiter, die an ihren mitgebrachten Maedchen leckten.... Ihgitt....
Dann kam Peace-Corp-John. Wir hatten ihn schon auf der Tanzflaeche entdeckt... Als er zu uns an die Bar kam, haben wir uns demonstrativ umgedreht. Er packte Andre im Nacken und meinte nur "Hey guys. Do you also come to my camp?" His camp. Ha Ha. Ein Satz zu Peace-Corp-John. Er ist so cool. Als wir ihn das erstemal trafen, fragte er uns, ob wir Missionare waeren. Das haben wir ihm nicht verziehen.
Spaeter haben wir dann Yuri kennengelernt. Er ist der Sohn eines Architekten und ist hier verantwortlich fuer ein paar Bauten im Mikrorajon 14 (das hatte Andre sofort interessiert) und hat in London studiert. Aber sein Englisch war nicht gut unâ da er betrunken war, beschraenkte es sich fast nur auf "But but, but but but" und er ruderte mit den Armen. Aber, da er so reich ist, hat er uns auf ein paar Bourbon eingeladen (Burbon sagte er mit Betonung auf das letzte o). Das war ok, aber als er dann noch zwei, drei, vier Frauen fuer uns klarmachen wollte, haben wir dankend abgelehnt....
So sind wir dann gegen vier einigermassen angetrunken und lustig nach hause gelaufen.

Eh ichs vergess. Die Musik: Schlecht.

Am naechsten Tag sagte uns Mischa, dass auf dem Basar rumerzaehlt wurde, zwei Deutsche waren im "Laguna" und haetten wie Schwule ("Galoboi") getanzt.... Tja. Aktau ist wirklich nicht gross. Aber der einzige, der getanzt hat, als haette er epileptische Anfaelle, war Peace-Corp-John...... ;-)

Eigentlich wollten wir gestern mit den Leuten von Peace-Corp-Johns Oeko-Camp zum Canyon fahren. Aber irgendwie war der Bus schon weg oder nicht da oder was auch immer. Es hat also nicht geklappt. Ich vermute Peace-Corp-John (oder "Jim-bo-John", wie ihn Andre nennt)himself steckt dahinter... Aber, Vorsicht, das sind ja alles nur Spekulationen!

Deshalb haben wir uns ueberlegt, wenn wir schon einmal so zeitig wach sind, koennen wir doch gleich mal zu den Nekropolen fahren. Das sind Begraebnisstaetten der Nomaden und es finden sich auf der Halbinsel Mangyschlak (so heisst das Gebiet hier) sehr viele davon.

Eine der bekanntesten Nekropolen befindet sich ca. 15 km ausserhalb von Aktau. In der Naehe des Dorfes Akschukyr. Sie ist ausserdem auch die groesste und wirklich ausgesprochen beeindruckend! Die Begraebnisstaetten sind die einzigen Uebereste der Nomaden und sehen wirklich wie richtige Staedte aus. Eine Besonderheit hier ist noch der Grabschmuck in Form eines Hammels.
Frau Schreiber meint dazu in ihrem Buch "Kasachstan entdecken":
"... Ungewoehnlich ist er (der Hammelstein, Anm. d. Verf.) insofern, als der Islam die bildliche Darstellung von Lebewesen nicht zulaesst, hier aber in sehr schoener Form gegen dieses Gebot verstossen wurde. Schafe waren und sind sehr beliebt als Grabschmuck, werden jedoch normalerweise stilisiert dargestellt in Form eines >koi-tas< (Schafstein), der lediglich den Rumpf des Tieres erahnen laesst. Dieser Stein hier heisst koschkar-tas (Hammelstein), weil er den Hammel als Vermehrer einer Schafherde preist."

Tja. So siehts aus. Und dann sind wir noch am Strand des Kaspischen Meeres wieder zurueck nach Aktau gewandert, so dass wir an der Residenz des Praesidenten Nursultan Naserbajev vorbeikamen. Dort sind wir dann von einem Wachmann beim Verlassen (!!!) des Gelaendes ausgeschimpft worden, da wir ja gar nicht haetten reingehen duerfen! Aber die riesige Mauer ging nicht ganz bis zum Meer runter und uns hat es ausserdem interessiert, wie das Ganze aus der Naehe aussieht.....

Bilder folgen spaeter, da ich jetzt kein USB Kabel dabeihab.

Achso und Larsi: Du sollst heut abend mal anrufen 007 3292 433829 weil Sophos auch nochmal mit Franzicki wegen Griechenland ratschlagen muss... Wir sind auf alle Faelle heeme.