Nach der Kritik von
ae (das war doch Kritik... ich bin da sehr
empfindlich empfindsam in dieser Beziehung...) bin ich heut früh ganz schnell aus dem Bett gesprungen, um gleich aus dem Fenster ein schönes Novemberfoto zu machen. Und? Was musste ich sehen? Sonnenstrahlen! Blauer Himmel! Schäfchenwolken! Das war ja gleich mal ein Reinfall. Aber, lieber
ae, es sei versprochen, sobald es mir möglich ist, wird dieser sehenswerte (November-) Blick aus meinem Schlafzimmer für dich festgehalten!
Als ich dann zum Bäcker getrabt bin, musste ich nochmal drüber nachdenken, woher denn diese Ungeduld bezüglich der Bilder hier im Blog kommt. Ich denke, das hat was mit unserer derzeitigen (multi-)medialen Gesellschaft zu tun. Alle Informationen gleich und sofort und am besten noch mit Bild und Ton. Als wär man selbst dabeigewesen: "Wie war das mit Münte? Ich schau gleich mal bei
SPON nach..." Und man ist fast live dabei. Der Rechner ist eh immer an!
Wie war das eigentlich früher? Ich denke, um nochmal auf das Münte-Beispiel zurückzukommen, wenn da der Souverän gemeuchelt wurde, da war es in der Stadt schon um einiges einfacher, an die entsprechende Info zu kommen: "Haste schon jehört...?" raunte man sich am Marktstand oder in der Kneipe zu. Auf dem Land hingegen wird es schon ein paar Tage gedauert haben, bis die schreckliche Nachricht durchgedrungen ist: "Dit globste nich! Wat ick jestern uffm Marjktplatz inna grossen Stadt jehört hab....!" Damals, ja damals war man noch um einiges relaxter.
Übrigens ist mir heute auch noch die alljährliche Chance aufs große Glück entgangen. Schade. Heute war nämlich der
Schornsteinfeger bei mir. (Für weitere Details siehe den Artikel
Abgasmessung.) Und es gibt ja die Mähr sag ich mal ("Es wird jemunkelt..."), dass, wenn man den anfasst, man alsbald ganz viel Glück hat. Ich hab natürlich nicht angefasst. Geht ja nich sowas. Also so einfach jedenfalls nich.
Als ich das meiner österreichischen Nachbarin erzählte, meinte sie: "Du hättest an einem Knopf drehen müssen! In Österreich sagt man, es bringt Glück, wenn man dann an einem Knopf dreht und sich was wünscht!". Ich antwortete, das wäre nicht gegangen und als mich meine Nachbarin fragte, warum, sagte ich: "Na weil es eine Schornsteinfegerin war!". Da schaute mich meine Nachbarin verwundert an und sagte etwas leiser: "Ich meinte an einem deiner Knöpfe..." Upps!
Wie gesagt, Chance vergeben. Nächstes Jahr... Hemd anziehen nicht vergessen.